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BinMG 01_2017

Blickpunkt: Digitalisierung Im Gespräch mit Prof. Dr. Tobias Kollmann, NRW-Beauftragter für Digitale Wirtschaft „Digitale Ideen und der wichtige Zugang zu realen Märkten“ Als Beauftragter für die Digitale Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen war Prof. Dr. Tobias Kollmann maßgeblich an der Digitalisie- rungsstrategie des Landes NRW beteiligt. Welche strategischen Schwerpunkte setzt das Land und welche Bedeutung haben diese Schwerpunkte für den Mittelstand? Im Interview verrät der Digitalisierungsexperte mehr. Herr Kollmann, wie sehen die strategischen Schwerpunkte des Landes NRW aus? Prof. Dr. Tobias Kollmann: Als erstes Bundesland haben wir 2015 eine Strategie mit zugehörigen Maßnahmen für die För- derung der Digitalen Wirtschaft entwickelt. Schwerpunkt sind die drei „K“, die für Köpfe, Kapital und Kooperationen von und für Startups, Mittelstand und Industrie stehen. Wir wollen vor diesem Hintergrund die digitale Wettbewerbsfähigkeit der klas- sischen Industrie und des Mittelstands stärken. Ferner geht es darum, die digitale Innovationskraft über die Unterstützung von jungen Startups zu fördern. Denn nur so erreichen wir unser zen- trales Ziel: Die digitalen Synergien zwischen den Geschäftsmo- dellen unserer klassischen Industrie, dem Mittelstand und den innovativen digitalen Startups zu heben. Mönchengladbach ist Teil des Digital Innovation Hubs Düs- seldorf / Rheinland. Welche Rolle spielen die DigiHubs inner- halb der Strategie? Das Herzstück der Digitalstrategie sind die DWNRW-Hubs. Diese Hubs agieren als Drehscheiben für die Zusammenarbeit zwischen Startups, Industrie und Mittelstand und fördern die Entwicklung gemeinsamer digitaler Geschäftsprozesse und -modelle. Sie sind die zentrale Anlaufstelle in der alle Anfragen der Akteure gebün- delt und koordiniert werden. Die regionale Verteilung der Hubs folgt der Überzeugung, dass wir ein Flächenland sind und die digitale Transformation dementsprechend überall stattfinden muss. Erfreulich ist, dass unser Konzept inzwischen auch ein Vorbild für viele andere Hub-Initiativen in Deutschland gewor- den ist. Die neugegründete Digitalinitiative Next MG verfolgt die Zielsetzung, die Digitalisierung der Mönchengladbacher Wirtschaft voranzutreiben. Worauf kommt es auf lokaler Ebene bei der Vernetzung von Digitalwirtschaft und Indust- rie an? Welchen Impuls können junge Startups liefern? Grundlegende Voraussetzung für die Vernetzung der Digital- wirtschaft und der Industrie ist die gegenseitige Kontaktauf- nahme der richtigen Ansprechpartner und die Schaffung eines Arbeitsumfeldes, bei dem alle ihre Ziele umsetzen können. Die DWNRW-Hubs sollen genau diese Aufgabe übernehmen. Die Kooperation von jungen Startups mit Mittelständlern oder der Industrie ist für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation. Startups bringen nicht nur frische Ideen und eine agilere Arbeitsweise mit, sondern durch die gezielte Kooperation können gemeinsame Ge- schäftsideen und -modelle für die digitale und reale Welt entste- hen. Die einen haben die digitalen Ideen, die anderen aber noch den wichtigen Zugang zu realen Märkten. Als Professor für E-Business und E-Entrepreneurship an der Universität Duisburg-Essen setzen Sie auf Bildung und Ta- lente, die Innovationen vorantreiben. Mit der MGconnect Stiftung sowie den Aktivitäten des zdi-Zentrums setzen wir ebenfalls Impulse. Worauf müssen wir im Bildungssektor stärker Einfluss nehmen und welche Schlüsselqualifikatio- nen sind dabei besonders wichtig? Das Wissen rund um die Digitalisierung muss vom Schulhof in die Klassenzimmer gebracht werden. Es reicht nicht, wenn un- sere Kinder nur mit dem Smartphone spielen, posten oder twee- ten. Sie müssen frühzeitig an die digitalen Zusammenhänge dahinter herangeführt werden. Das bedeutet aber nicht nur ein Verständnis für technische Möglichkeiten oder die Grundlagen der Programmierung aufzubauen, sondern allgemeine digitale Kompetenzen zu erwerben, wie man als Konsument oder Pro- duzent von Daten im Netz agieren kann und welche Mechanis- men in der digitalen Welt wirken. Das muss in der Schule mit einem Fach „Digitalkunde“ anfangen und später an den Hoch- schulen mit Studiengängen zur Digitalen Wirtschaft und Ge- sellschaft fortgeführt werden. Aus- und Weiterbildung werden zum Schlüssel, damit Digitalisierung als Chance und nicht als Schreckgespenst wahrgenommen wird. 4 Borussias Geschäftsführer Stephan Schippers Foto: tacheles / Borussia Das ganze Interview mit Prof. Dr. Tobias Kollmann ist auf der Website der Wirtschaftsförderung unter www.wfmg.de verfüg- bar. www.wfmg.de

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