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BinMG 04_2013

4 www.wfmg.de Titelthema Im Gespräch: Bernhard Paul, Gründer, Inhaber und Direktor des Circus Roncalli Was für ein Zirkus in Mönchengladbach „Time is Honey“ ist der Name des Programms, mit dem der Circus Roncalli nach zehn Jahren Abstinenz in die Vitusstadt zurückgekehrt ist. Ob mit diesem unterhaltsamen Jahresauftakt auch süße Zeiten für die Mönchengladbacher Eventbranche anbrechen, beantwortet Bernhard Paul im Gespräch mit „Business in MG“. 4 www.wfmg.de Ihr Unternehmen beschäftigt in Spitzenzeiten bis zu 1.000 Mitarbeiter. Allein der Zirkus Roncalli hat über 700.00 Besu- cher pro Jahr. Wie haben Sie es geschafft, bald 40 Jahre lang aus glückselig machender Unterhaltung wirtschaftlichen Erfolg zu generieren? Bernhard Paul: Erfolgreiche Unterhaltung ist wie ein Mo- saik, bei dem jedes einzelne Steinchen passen muss, damit das Gesamtbild schön ist. Viele unserer Besucher bemerken und honorieren jedes Detail; andere lassen sich einfach bezaubern ohne zu hinterfragen. Beides ist nur möglich, weil wir auf die vielen Kleinigkeiten geachtet haben. Wenn ich abends in den Zirkus komme, gucken zum Beispiel alle Techniker sofort nach oben, um zu checken, ob alle Glühbirnen leuchten. Übrigens be- sitze ich einen ganzen Hangar voll davon, um noch möglichst lange unabhängig von seltsamen Verordnungen sein zu können. Mönchengladbach bekommt nächstes Jahr am Flughafen einen ganz besonderen Hangar: den Hugo-Junkers-Hangar. Hier wird nicht nur die gute alte Tante Ju „parken“, hier wer- den auch außergewöhnliche Veranstaltungen einen außerge- wöhnlichen Rahmen bekommen. Wovon wird Ihrer Meinung nach der Erfolg einer solchen Idee abhängen? Paul: Nicht auf den Käfig kommt es an. Der Vogel darin muss schön singen. Mit der Tante Ju haben Sie eine Legende, die mich schon lange genauso fasziniert wie zum Beispiel der Orient Ex- press oder auch die Titanic. Mit ihr einmal zu fliegen, ist seit langem ein Wunsch von mir. Das Flair der Ju würde ich nutzen und Passendes dazu komponieren zum Beispiel Oldtimer oder ein historisches Kaffeehaus aus den 30er Jahren. Ich habe ge- rade erst ein solches Kleinod der Geschichte mit Aluminiumtel- lern aus dem Restaurant des Zeppelins gekauft, um es für die Nachwelt zu bewahren. Wo sehen Sie die Risiken einer solchen Location? Paul: Es gibt leider immer Neider, die schönen Projekten Knüppel zwischen die Beine werfen. Manchmal sind es einzelne Bürger, die mit Prozessen wegen Nichtigkeiten verhindern, dass Arbeits- plätze entstehen, die Stadt mehr Gewerbesteuer einnimmt und ein Standort beflügelt wird. Das erleben wir leider selbst immer wieder. Der Aufbau Deutschlands nach dem Krieg wäre heute vermutlich nicht mehr möglich – weil wir so viele Regularien beachten müssen. Haben Sie sich denn in Mönchengladbach wohl gefühlt? Paul: Wir wären gerne früher gekommen, aber der Tourplan hat es einfach nicht hergegeben. Mönchengladbach ist eine sehr schöne Stadt und wir finden es toll, dass wir hier im Herzen der Stadt so herzlich willkommen geheißen wurden. Herr Paul, vielen Dank für Ihren unerschöpflichen Ideen- reichtum und dieses Gespräch. Bernhard Paul ist nicht nur Herz und Kopf von Circus Ron- calli, er ist auch Gründer und Betreiber des Roncalli Apollo Varieté in Düsseldorf. Der studierte Hoch- und Tiefbauer hob viele Projekte der Unterhaltungskultur aus der Taufe wie das Schlemmer-Spektakel „Panem et Circenses“ oder das Wintergarten-Varieté in Berlin. Auch mit musikalischen Einlagen wie „Classic meets Circus“ oder der „Höhner Rock’n Roncalli Show“ sorgt er für Furore. Sein Erfolgsge- heimnis ist schlicht, dass der Kommerz bei ihm nie an erster Stel- le steht. Bern- hard Paul lebt seine Träume. Foto: Roncalli

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