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BinMG 04_2014

Im Gespräch: Dr. Peter Achten, Prof. Dr. Gerrit Heinemann, Dr. Ulrich Schückhaus Mönchengladbach handelt In einem vom Land NRW im Rahmen des ERFE geförderten Forschungsprojekt untersuchen das eWeb Research Center der Hochschule Niederrhein und die WFMG die Auswirkungen des Online- auf den stationären Handel. Gemeinsam mit Einzelhändlern will man Hand- lungsempfehlungen erarbeiten, die das geänderte Konsumenten-Verhalten in Richtung Internet berücksichtigen und gleichzeitig die Entwicklung der Innenstädte fördern. Über die ersten Erkenntnisse aus diesem bis Frühsommer 2015 laufenden Projekt disku- tierten jetzt der Leiter des eWeb Research Centers Prof. Dr. Gerrit Heinemann mit dem Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes NRW Dr. Peter Achten. Dr. Ulrich Schückhaus, Geschäftsführer der WFMG, der einst zu einem Einzelhandelsthema promovierte, moderierte das Gespräch. Wie wird der Einzelhandel in Mittel- und Großstädten im Jahr 2020 aussehen? Dr. Peter Achten: Unverändert werden wir sowohl in den Innenstädten wie auch auf der grünen Wiese Einzelhändler vor- finden. Was aber zunimmt, ist die Polari- sierung der Einkaufslagen. Seitenstraßen oder schlechte Lagen werden es ohne gezielte Konzepte schwer haben, sich zu behaupten. Der Online-Handel aber wird davon unbeeindruckt weiter wachsen. Nur die Margen werden geringer werden. Prof. Dr. Gerrit Heinemann: Ich bin zwar kein Hellseher, aber man kann ziemlich sicher davon ausgehen, dass der On- line-Handel bis 2020 einen Marktanteil von gut 20 Prozent haben wird. Im Non- food-Bereich wurden schon Ende 2014 rund 18 Prozent aller Umsätze online ge- tätigt. Hier sehen wir in fünf Jahren sogar einen Anteil von rund 35 Prozent. Davon wird der innerstädtische Handel natürlich sehr stark betroffen sein. Gleichwohl wird die Abgrenzung zwischen Online- und in- nerstädtischem Handel schwieriger werden. Heißt das, dass Einzelhändler bald keine Wahl mehr haben, ob sie ihre Ware online oder stationär verkaufen? Prof. Heinemann: Vielfach kann heute schon nicht mehr zwischen online und offline im Einkaufsprozess unterschieden werden. Dieses betrifft rund ein Fünftel aller Nonfood-Umsätze, von denen rund ein Drittel der Besuch eines Geschäftes vorausgeht, aber zu Hause online umge- setzt wird. Gut zwei Drittel aber werden online induziert und schließlich auf der Fläche ausgeführt. Diese Umsätze werden bisher ausschließlich als stationäre Um- sätze ausgewiesen. Dr. Peter Achten: Ein zwanzigprozentiger Marktanteil wäre eine Verdoppelung zu Heute. Wobei es in der Tat immer schwe- rer wird zu erfassen, wo der Umsatz initi- iert wurde. Anbieter, die beispielsweise auf der Hindenburgerstraße sitzen, werden natürlich auch online unterwegs sein. Teile ihres Umsatzes werden sie online initiie- ren, aber stationär generieren. Wie soll der inhabergeführte Einzel- händler in der Innenstadt auf eine Ent- wicklung reagieren, die von Größen wie Amazon oder Zalando dominiert wird? Prof. Heinemann: Der Einzelhändler vor Roundtable mit Prof. Dr. Heinemann, Dr. Achten und Dr. Schückhaus www.wfmg.de4 Titelthema

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