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BinMG 01_2016

www.wfmg.de 4 Titelthema Scheidt & Bachmann gilt als ein sehr innovatives Unternehmen. Wie organi- sieren Sie Innovation? Dr. Miller: Innovationskraft liegt nicht nur in technologischen Kompetenzen, sondern vielmehr in der Bereitschaft, sich ständig aufs Neue in Frage zu stellen. Eine genaue Kenntnis von Märkten und zu- künftigen Trends ist dabei entscheidend. Wir versuchen, die richtigen Antworten im Rahmen von regelmäßigen Technolo- giescreenings zu finden, die den Beginn unseres Innovationsprozesses darstellen. Aktuell beispielsweise beschäftigen wir uns intensiv mit dem Thema „Cloud-Com- puting“, denn zentrale Internet-Diens- te eröffnen unseren Kunden völlig neue Möglichkeiten: Das mobile Bezahlen an Tankstellen, die komfortable Reservierung günstiger Parkplätze – von Zuhause oder unterwegs – oder zu jeder Zeit und über- all die aktuellen Tarifinformationen für den Nah- und Fernverkehr zu erhalten, das sind nur einige wenige Anwendungen, an denen wir schon heute zusammen mit unseren Kunden arbeiten. Industrie 4.0 ist das Schlagwort der Stunde. Inwieweit wird der Megatrend Digitalisierung unsere Mobilitätskon- zepte von morgen und übermorgen beeinflussen und welchen Beitrag kann Scheidt & Bachmann hier leisten? Dr. Miller: Die Technologien der Industrie 4.0 – einer digitalisierten und vernetz- ten Welt also – verändern auch die Mo- bilitätskonzepte und ermöglichen völlig neue Funktionalitäten. Deswegen haben wir bereits vor etlichen Jahren begonnen, entsprechendes Technologie-Know-how aufzubauen und in unseren Produkten umzusetzen. Nehmen wir zum Beispiel unsere Tankstellen-Management-Syste- me: Unser Service kann sich auf jedes die- ser Systeme und jeden unserer Automaten unmittelbar einwählen. Weltweit. So kön- nen wir Probleme unserer Kunden sofort lösen, Einstellungen optimieren oder auch Software aktualisieren. Die Betreiber der Tankstellen können ihre Daten per Laptop oder Smartphone-App von überall aus und jederzeit verwalten: Sie können von unterwegs aus Kraftstoffpreise analysie- ren und verstellen, Artikel für ihren Tank- stellen-Shop bestellen oder in Echtzeit ihre Umsatzdaten analysieren. So leisten wir mit den internetbasierten Technolo- gien der Industrie 4.0 einen echten Bei- trag zur Effizienzsteigerung für unsere Kunden. Aber auch die Endverbraucher werden zunehmend profitieren: Durch die Vernetzung unserer Tankstellenkassen mit dem Internet lässt sich die Tankung automatisch mit dem Smartphone be- zahlen, ohne dass der Kunde sich noch an der Kasse anstellen müsste. Diese Lösung wird für die deutschen Autofahrer schon im nächsten Jahr im Markt verfügbar sein. Ihr Unternehmen ist nur einen Stein- wurf von der Hochschule Niederrhein entfernt. In welcher Form kooperieren Sie? Dr. Miller: Neben technischen Projektar- beiten und Bachelor- bzw. Masterarbeiten führen wir gemeinsam mit der Hochschu- le Niederrhein auch Dualstudiengänge in Betriebswirtschaftslehre und Elektrotech- nik durch. Ein echtes Erfolgsmodell. Die Hochschule Niederrhein steht uns dabei als verlässlicher Partner zur Seite. Wir wollen unseren Nachwuchs in besonderer Weise qualifizieren. Dazu gehören nicht nur die Bereitstellung von modernsten Unterrichtsmaterialien und eine enge Ver- zahnung mit den Lerninhalten der Hoch- schule, sondern auch Vertrauen in die jungen Menschen und ihre Fähigkeiten. Aus diesem Grund binden wir sie früh- zeitig in Projekte ein und „lassen sie auch einfach mal machen“. Stadt, Hochschule und Wirtschaft entwickeln die Hochschulachse mit der Bildung eines neuen Wissensquar- tiers in der Mitte Mönchengladbachs. Dürfen wir Sie um einen Blick in die Glaskugel bitten. Wie sieht Gladbachs Mitte in zehn Jahren aus? Dr. Miller: Als Ingenieur ist das Wahr- sagen nicht gerade mein Metier, Visionen allerdings sind Grundvoraussetzung für innovative Entwicklungen. Mönchenglad- bachs Masterplan zur innovativen Umge- staltung nennt sich MG3.0. Meine Vision von Gladbachs Mitte in zehn Jahren lau- tet, dass die Umsetzung wichtiger Teile des Masterplans deutlich erkennbar sein wird. Wir werden einen modernen neuen Stadt- teil City Ost sehen. Und das für Scheidt & Bachmann besonders wichtige und be- deutsame Projekt einer „Hochschulachse“ mit einem Hochschulpark an der Breite Straße wird für die erhoffte Verzahnung von Forschung, Lehre und Industrie sor- gen. Mönchengladbach wird in zehn Jah- ren deutlich anders aussehen als heute. Noch besser! Herr Dr. Miller, vielen Dank für dieses Gespräch. Im Gespräch mit Dr. Norbert Miller, Scheidt & Bachmann GmbH Die Hochschule als verlässlicher Kooperationspartner Scheidt & Bachmann ist Weltmarktführer insbesondere für Mobilitätssysteme. Das 1875 gegründete Unternehmen an der Breite Straße hält über 550 Patente und ist in über 50 Ländern weltweit aktiv. Business in MG sprach mit dem Vorsitzenden der Ge- schäftsführung, Dr. Norbert Miller. Foto: Detlef Ilgner Dr. Norbert Miller, Scheidt & Bachmann GmbH.

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