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BinMG 03_2017

Blickpunkt: 20 JAHRE WFMG Jubiläumsgespräch mit Hans Wilhelm Reiners, Rolf Königs und Dr. Ulrich Schückhaus „Wirtschaftsförderung ist wie Wellenreiten“ Ein Interview in eigener Sache zum 20-jährigen Jubiläum der Wirtschaftsförderung Mönchengladbach. Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners, Rolf Königs als Unternehmenssprecher der an der WFMG beteiligten Unternehmen und WFMG-Geschäftsführer Dr. Ulrich Schückhaus trafen sich im Vorfeld dieser Jubiläumsausgabe, um zurück- und nach vorne zu blicken. Herr Königs, Sie waren 1997 als Unternehmer in der Grün- dungsphase mit dabei. Warum wurde die WFMG als pri- vat-öffentliche Unternehmung gegründet und wie viele Un- ternehmen waren beteiligt? Rolf Königs: Politik, Wirtschaft und Verwaltung wollten die Wirt- schaftsförderung als Dienstleistungsgesellschaft effektiver und transparenter aufstellen. 38 Unternehmen haben sich zum Wohle der Stadt mit 49 Prozent an dieser Unternehmung beteiligt und 380.000 Deutsche Mark Starthilfe gegeben, ohne einen direkten Nutzen davon zu haben. Das ging sehr schnell, ohne große Dis- kussionen. Das waren Idealisten, die die Stadt nach vorne bringen wollten. Hans Wilhelm Reiners: Ich entdecke bei dieser Unternehmens- gründung viele Parallelen zum städtebaulichen Masterplan, der mit Unterstützung der Unternehmerschaft auf den Weg gebracht worden ist. Ich denke, dass der Erfahrungsaustausch und Sachver- stand der Unternehmer die Schlüssel zur Erfolgsgeschichte sind. Bei der WFMG sitzen Unternehmer mit am Tisch, die ihr unter- nehmerisches Können und das Knowhow effektiv mit einbringen können. Dr. Ulrich Schückhaus: Man darf auch nicht die Politik vergessen: Sie war sofort bereit, Unternehmen einen Entscheidungsspielraum einzuräumen. Das ist in anderen Städten nicht so. Die WFMG als privat-öffentliche Unternehmung ist ein Modell, um das uns nach wie vor viele beneiden. Gibt es ein konkretes Beispiel, wie sich Unternehmen erfolg- reich eingebracht haben? Rolf Königs: Die Politik war unschlüssig, einen Schwerpunkt im Bereich Logistik zu setzen. Was haben wir gemacht? Wir sind nach Venlo gefahren und haben uns die so genannten „Flächenfres- ser“ vor Ort angeschaut. Was wir gesehen haben, war intelligen- 4 Unternehmensprecher Rolf Königs, Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners und WF- MG-Geschäftsführer Dr. Ulrich Schückhaus. Fotos (4): Carlos Albuquerque te und zukunftsfähige Logistik, die eine Stadt nach vorne bringt. Wir waren uns schnell einig, dass es absolut Sinn macht, auch in Mönchengladbach so einen Schwerpunkt zu setzen. Und wie die letzten Jahre gezeigt haben, haben wir es absolut richtiggemacht. Mönchengladbach wurde vor 20 Jahren als ehemalige Textil- stadt wahrgenommen. Die Textilwirtschaft wurde dennoch als Leitbranche definiert. Warum? Rolf Königs: Die Anzahl der Unternehmen in dieser Branche hat stark abgenommen, aber die, die den strukturellen Wandel durch Intelligenz und gute Geschäftsmodelle überlebt hatten, sind heute obenauf. Es war richtig und mutig, dass wir gerade bei Textil und Bekleidung Farbe bekannt haben: Textil war, ist und bleibt eine wichtige Sache für die Stadt! Sie kennen meine Formel: Ich sage eine Renaissance der Textilindustrie voraus! Mit neuen Einsatzge- bieten steht diese Branche vor ungeahnten Möglichkeiten. Und Mönchengladbach hat das Knowhow, um ganz oben mitspielen zu können. Welche Rolle spielt die Hochschule als Denkfabrik? Reiners: Nach meiner Einschätzung spielt sie eine zunehmend wichtigere Rolle. Es hat Jahre gedauert, bis das Potenzial der Hochschule erkannt wurde. Der Praxisbezug wurde immer stärker betont, der Bereich Forschung und Entwicklung im Zusammen- spiel mit den Unternehmen weiter vorangetrieben. Das gilt auch für die Textilwirtschaft. Das ist keine alte Wirtschaft: Der Bereich der Technischen Textilien ist zum Beispiel hochinnovativ. Diese Spezialisierung hat der Stadt gutgetan, damit hat sie ein Allein- stellungsmerkmal. www.wfmg.de

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