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BinMG 04_2016

4 Herr Schippers, eine Rückblende. Wenn Sie heute an De- zember 2006 denken. Müssen Sie sich nicht manchmal ein bisschen kneifen? Borussia hat nun zum wiederholten Male in der Champions League gespielt … Stephan Schippers: In der Tat hätten wir diese Entwicklung im Dezember 2006 wohl nicht so vorausgesagt. Unser Augenmerk galt damals mehr dem Klassenerhalt in der Bundesliga als dem internationalen Geschäft. Trotzdem kann man in der Nachbe- trachtung auch feststellen, dass schon zu dieser Zeit die Schritte getan wurden, die die Basis für die aktuelle wirtschaftliche und sportliche Situation des Vereins sind. Und uns ist gerade auf- grund unserer jüngeren Vergangenheit sehr wohl bewusst, dass das alles kein Selbstläufer war und auch in Zukunft jeder Erfolg hart erarbeitet werden muss. Viele kennen das Gefühl bei Reisen in aller Welt. Mönchen- gladbach ist vor allem wegen Borussia „selbsterklärend“. Was macht den Mythos oder im wirtschaftsdeutsch gespro- chen die Marke Borussia Mönchengladbach aus? Schippers: Die Bekanntheit im Ausland fußt zum Großteil auf den herausragenden Erfolgen und der Spielweise der Fohlenelf in den 1970er Jahren. Aber wir haben bei unseren Europapokalrei- sen in den letzten Jahren auch festgestellt, dass Borussias Entwicklung mit Aufmerksamkeit und Sym- pathie verfolgt wurde. Die Werte, für die Borus- sia steht, das junge, mu- tige, aber auch famili- äre, bodenständige und traditionsbe- wusste Handeln – wir nennen es die Fohlen-Philosophie -, dazu das fan- tastische Auftreten unserer Fans, das alles wird auch im Ausland wahrgenommen. Verein und auch Wirtschaftsunternehmen? Wie kriegt Borussia diesen Spagat hin? Schippers: Wer diesen Spagat nicht macht, hat im Profifußball von heute keine Chance mehr. In der Bundesliga hat nur derje- nige sportlichen Erfolg, der auch erfolgreich wirtschaftet. Die Herausforderung ist es, dabei das Gespür für das Machbare zu behalten und die Bedürfnisse der Fans zu kennen und ihre Liebe zum Fußball nicht auszunutzen. Fußball muss bezahlbar bleiben – auch bei der Gestaltung der Ticketpreise im BORUSSIA-PARK. Welche Angebote macht Borussia für die regionalen Unter- nehmen und die Wirtschaft? Schippers: Bei Borussias Heimspielen ist die Business Lounge im BORUSSIA-PARK die ideale Plattform für Unternehmen aus der Region, wenn es darum geht, Netzwerke auf- und auszubauen oder Kundenkontakte zu pflegen. Der Fußball und die Sympathie für Borussia verbindet alle unsere Gäste und hat schon so man- che neue Geschäftsbeziehung angestoßen. Aber auch außerhalb der Spieltage ist unser Stadion eine außergewöhnliche Location für Veranstaltungen der unterschiedlichsten Art und Größenord- nung in einem ganz besonderen Ambiente. Wie Borussia ist auch der Nordpark in den letzten Jahren gewachsen. Wie sehen Sie die Entwicklung dieses Geländes? Schippers: Wir begrüßen es sehr, dass die Stadt Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen hier im Nordpark ansie- delt. Das ist eine Erfolgsgeschichte der Stadt, die durch den Um- zug von Borussia hierin ausgelöst wurde. Uns liegt es am Herzen, dass dabei die Grundidee, dass der Nordpark ein Sportpark sein soll, nicht vergessen wird. Unerlässlich ist es aus unserer Sicht, dass die verkehrliche Erschließung des Gebiets nicht hinter den wachsenden Anforderungen, die die neuen, zusätzlichen Ansied- lungen von Unternehmen mit sich bringen, zurückfällt. Auch für Borussia ist die internationale Vermarktung mitt- lerweile wichtig geworden. Die Marke Bundesliga ist ein weltweites Premium-Produkt. Wie ist die Strategie? Schippers: Für die Entwicklung der Bundesliga sind die interna- tionalen Märkte zukunftsweisend. Die DFL ist in dieser Hinsicht sehr aktiv und wir unterstützen diese Aktivitäten. Zusätzlich platzieren wir uns auf ausgesuchten internationalen Märkten, die für Borussia Sinn machen. Mit dem Handy-Hersteller ZTE haben wir beispielsweise seit dieser Saison ein großes Unternehmen aus China als Sponsor gewonnen. Wir betreiben die Internationalisie- rung, aber wir werden dabei nie unsere Basis vergessen: unseren Fan in Mönchengladbach, Erkelenz, Kleve, Coburg oder in Jena. www.wfmg.de Blickpunkt: Nordpark Im Gespräch mit Stephan Schippers, Geschäftsführer der Borussia „Die Grundidee des Nordparks ist der Sport“ Der Borussia Park ist und bleibt das Aushängeschild im Nordpark. Das Stadion ist Spielstätte, Eventlocation und für viele Fans europaweit eine Herzensangelegenheit. Wir sprachen mit Stephan Schippers, Geschäftsführer von Borussia Mönchengladbach, über den Profisport als Business, die Entwicklung des Standortes und Zukunftsperspektiven. Borussias Geschäftsführer Stephan Schippers Foto: tacheles / Borussia

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