Die Geschichte

Zu Beginn der Coronapandemie hatten wir aufgrund von Ausführungsverbot und Auftragsstornierungen das größte Einnahmenproblem unserer bisherigen beruflichen Laufbahnen. Zu diesem Zeitpunkt arbeiteten wir als freiberufliche Shiatsupraktikerin sowie als Architekturmodellbauer. Es gingen uns grundsätzlich die Perspektiven verloren – und zwar allen beiden. Der Zufall und das Glück bescherten mir, Alexandra Glienke, dann eine zeitweilige Festanstellung in einer Düsseldorfer Arztpraxis.

Dort hatte ich mit einem speziellen Massagegerät zu arbeiten. Allerdings war der dazugehörige Arbeitsplatz sehr unpraktisch, sodass ich meinen Mann, Frank Adams, um einen Umbau bat. Dieser erste Umbau kam in der Praxis derart gut an, dass die Chefin und einer der angestellten Ärzte ebenfalls eine solche bauliche Verbesserung ihrer Möbel haben wollten und so nahm die Idee Form an.

Wir nahmen das Anforderungsprofil auf, bauten ein Model, machten ein Angebot und der erste Prototyp war gebaut. Jetzt kam sofort die Idee und das Gefühl, dass hier wirklich eine Verbesserung gebaut wurde, die Zeit spart, Ordnung schafft und gut aussieht. Das Möbel dort vor Ort in Verwendung zu sehen war wirklich der magische Moment, indem wir dachten, dass das wirklich eine markttaugliche umsetzbare Geschäftsidee ist. Ein Augenblick, der Energie freigesetzt hat.

Gründer sein

Welche Vorteile seht ihr als Gründer in der Selbstständigkeit?

Die Freiheit, eigene Entscheidungen fällen zu dürfen und durch die Umsetzung Selbstwirksamkeit zu erfahren.

Was war euer schwerster Moment als Gründer?

Als wir mit Fragestellungen konfrontiert waren, die außerhalb unserer bisherigen Lebenserfahrung lagen. Es gab eine schwierige Woche als z.B. die Wahl der Rechtsform, der neu zu gründenden Firma entschieden werden musste und gleichzeitig waren da Schwierigkeiten in Bezug auf das Markenrecht. Wir konnten den Mietvertrag für das Büro nicht unterschreiben, weil wir kein Geschäftskonto hatten und wir konnten kein Konto eröffnen, weil wir keine Firmenadresse angeben konnten – von Umsatzsteuer-Identifikationsnummer ganz zu schweigen. Da sah die Welt nach zu vielen unlösbaren Problemen aus und es gab den Augenblick lieber aufzugeben.

Was würdet ihr einem Gründerneuling raten?

Gib niemals auf! Wenn du für deine Idee brennst, wenn du Spaß daran hast und die grundsätzliche Kompetenz, dann lass dich nicht davon abbringen. Die Hürden und Schwierigkeiten sind alle lösbar. Bleib am Ball. Hol dir Hilfe, frage Menschen, sprich über deine Idee. Komm aus deiner Komfortzone, aber gib nicht auf.

Die Gründer

Alexandra Glienke

*1968
Mönchengladbach

Frank Adams

*1963
Korschenbroich

…seit 2018 miteinander verheiratet

Abwaschbar, schlagfest und desinfizierbar:
Im individualisierbaren Systemwagen für
die Praxis hat alles seinen Platz.

Die Idee

Welche Idee verbirgt sich hinter eurem Firmennamen?

Es war schon lange mein Traum, ein schönes Möbel zu designen oder vielleicht sogar mehrere schöne Möbel. Allerdings gibt es ein bestimmtes Möbel schon zur genüge – und dass sind Stühle! Die Welt braucht keine neuen Stühle mehr!“ Und so fertigen wir Arbeitsmöbel und verschiedene Accessoires, aber keine Stühle.

Was macht eure Idee so einzigartig?

Das Grundmodell des Praxiswagen ist personalisierbar. Jede Arztpraxis kann exakt ihren eigenen Bedürfnissen gerecht die individuelle Ausstattung bekommen. Oder sogar verschiedene Ausführungen für die verschiedenen Anwendungen in verschiedenen Räumen bekommen. Jeder Arbeitsplatz kann so optimiert möbliert werden. Auch wenn eine Arztpraxis intern umbaut oder zusätzliche Räume umnutzt, kann ein bestehender Wagen umgebaut werden. Die technische Idee dahinter ist ein intelligentes Stecksystem. Das Möbel wird nicht verleimt oder verschraubt, sondern mit einer Ringverbindung gesteckt, was es schnell lösbar, umbaubar und wieder zusammensteckbar macht.

Warum Mönchengladbach?

Mönchengladbach ist die Stadt, in der wir leben, in der wir ein Haus gekauft haben und in der unsere Kinder zur Schule gegangen sind. Warum sollten wir woanders gründen?