Die Jury des Gründerstipendiums der Gründerregion Niederrhein hat sich nun zum ersten Mal getroffen (v.l.): Elke Hohmann (IHK Mittlerer Niederrhein), Bert Mangels (IHK Mittlerer Niederrhein), Tobias Vogel (Handwerkskammer Düsseldorf), Petra Rice (Wirtschaftsförderung Krefeld) und Jan Schnettler (Wirtschaftsförderung Mönchengladbach). Fotohinweis: IHK Mittlerer Niederrhein

Kürzlich wurde landesweit bereits das 500. Gründerstipendium NRW vergeben. Am Niederrhein ist das Instrument derzeit noch relativ unbekannt. Doch das Interesse wächst, und das zurecht – denn es stellt eine durchaus attraktive Möglichkeit der Förderung für Gründerinnen und Gründer dar. Elke Hohmann (IHK Mittlerer Niederrhein) und Jan Schnettler (Wirtschaftsförderung Mönchengladbach) erklären, worum es geht, was beachtet werden muss und welche Vorteile das Stipendium bietet.

Frau Hohmann, wie läuft die Bewerbung fürs Gründerstipendium ab?

Elke Hohmann: Das ist ein ganz einfacher und unkomplizierter Prozess. Entweder direkt bei uns, dem Gründernetzwerk Niederrhein, oder bei unseren Partnern anrufen, dann informieren wir über das Gründerstipendium NRW und senden den Antrag bzw. das auszufüllende Ideenpapier zu. Oder ganz einfach das Ideenpapier unter www.gruenderstipendium.nrw herunterladen und uns zusenden.

Wie läuft eine typische Jurysitzung ab?

Jan Schnettler: Nachdem man ein Ideenpapier eingereicht hat, wird man zu einer Jurysitzung eingeladen, wo man sein Vorhaben in einem kurzen Pitch vorstellt. Für die Sitzungen gibt es keinen festen Turnus – sie werden aber auf jeden Fall zeitnah einberufen, sobald eine gewisse Anzahl an Bewerbungen vorliegt und auch damit die Bewerber nicht zu lange warten müssen. Die Jury, die aus Vertretern der Gründerregion Niederrhein besteht, prüft anhand mehrerer Kriterien unmittelbar und auch anhand von Rückfragen, ob ein Vorhaben für förderungsfähig erachtet wird. Für die tatsächliche Bewilligung der Anträge zeichnet am Ende dann übrigens der Projektträger Jülich verantwortlich.

Welche Voraussetzungen muss meine Geschäftsidee erfüllen, damit sie für eine Förderungsempfehlung durch die Jury infrage kommt?

Elke Hohmann: Ein wichtiges Kriterium ist der innovative und zukunftsweisende Charakter einer Idee. Dabei ist es ganz gleich, ob es sich um Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen handelt. Ob eine IT-Lösung für Verwaltung, ein neues Sortiersystem für die Warenlogistik, verbesserte Schutzkleidung für die Industrie oder auch ein Café mit sozialen Förderelementen – jede gute Gründungsidee ist willkommen. Wer bereits erste Ideen entwickelt hat, kurz vor der Gründung steht oder sogar einen Schritt weiter ist und innerhalb der vergangenen zwölf Monate ein Startup ins Leben gerufen hat, kann sich um das Gründerstipendium bewerben. Angesprochen sind einzelne Gründer und Teams bis zu drei Personen.

Wie viele Bewerbungen gab es bisher?

Jan Schnettler: In der ersten Jahreshälfte 2019 haben bereits zwei Jurysitzungen stattgefunden, einmal mit sechs und einmal mit zwei Bewerbern, weitere werden sicherlich zeitnah folgen. Mehrere Bewerbungen alleine aus Mönchengladbach sind in der Pipeline, das weiß ich alleine aus unserem örtlichen Gründernetzwerk nextMG. Langsam scheint sich herumgesprochen zu haben, dass es das Gründerstipendium gibt und dass es eine tolle Unterstützungsmöglichkeit für Gründer darstellt!

Warum ist das Gründerstipendium denn ein so gutes Instrument für Gründer?

Elke Hohmann: Das Gründerstipendium NRW bietet jungen Gründerinnen und Gründern die Möglichkeit, ihre innovative Geschäftsidee auf den Weg zu bringen und in die Gründerszene ihrer Region einzusteigen. Das Stipendium mit monatlich 1.000 Euro über ein ganzes Jahr bietet Gründerinnen und Gründer vor und zu Beginn ihrer Existenzgründung den Freiraum, sich voll und ganz auf die Vorbereitung und Umsetzung ihrer Geschäftsidee zu konzentrieren. Aber das Stipendium ist weit mehr als nur eine finanzielle Unterstützung. Die Stipendiaten sind bei der Umsetzung ihrer Geschäftsidee nicht auf sich gestellt, sondern werden in die Gründernetzwerke der Region eingebunden und von erfahrenen Coaches aus der Region ein Jahr lang intensiv begleitet.

Eine Bewerbung für das Gründerstipendium NRW ist bei allen unter www.gruenderstipendium.nrw verzeichneten Netzwerken möglich. Ansprechpartner bei der IHK Mittlerer Niederrhein ist Bert Mangels, Tel. 02151 635-335, E-Mail: mangels@krefeld.ihk.de. Weitere Informationen unter: www.gruenderregion-niederrhein.de und www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/19011.