Mehr als 2.000 junge Menschen in der Stadt hat skillzUP bereits mit seinen Angeboten zum Ausbau digitaler Fertigkeiten erreicht, viele hundert Gründungswillige und Gründende haben Workshops und Kurse der Gründungsfabrik Mönchengladbach genutzt. Zur Halbzeit des gemeinsamen Förderprojekts wurde jetzt ein wenig zurück-, in erster Linie aber nach vorne geschaut – denn wenn es nach dem Willen aller Beteiligter geht, soll auch über das Ende der Projektlaufzeit Mitte 2027 hinaus an den zentralen Themen gearbeitet werden.

Ein Halbzeitpfiff ist im Sport zunächst einmal kein Anlass zum Feiern. Es geht vorrangig darum, das zuvor Geschehene zu rekapitulieren, daraus Schlüsse zu ziehen und Anpassungen für die zweite Spielhälfte vorzunehmen. Bei Förderprojekten mit dem ehrgeizigen Ziel, einen Wirtschaftsstandort wie Mönchengladbach zu transformieren und nach vorne zu bringen, ist es zumindest ein klein wenig anders: Da ist nach zwei von vier Jahren Laufzeit durchaus ein angemessener Zeitpunkt gekommen, der inhaltlichen Rückschau und dem Ausblick in die Zukunft auch einen leicht feierlichen Rahmen zu verpassen. Ein solcher war das „Bergfest“ des bei der städtischen Wirtschaftsförderung (WFMG) angesiedelten Projekts Gründungsfabrik mit den beiden Teilprojekten skillzUP und Gründungfabrik Mönchengladbach (GFMG), das in dieser Woche in den Projekträumen an der Mühlenstraße 2-4 über die Bühne ging.

Bei skillzUP steht im Fokus, das digitale Verständnis und die digitalen Fertigkeiten junger Menschen zu verbessern, damit diese für die Arbeitswelt von morgen gerüstet sind. Bei der GFMG geht es darum, Gründungsvorhaben resilienter zu machen, die Zahl an Geschäftsaufgaben zu verringern und dafür zu sorgen, dass insbesondere in wissensintensiven Branchen mittelfristig zukunftsfähige Arbeitsplätze aufgebaut und Innovationen in der Stadt gehalten werden können. Dass beides bereits mit einigem Erfolg gelingt, konnten die beiden Projektleitungen, Anastasia Rylnikov für skillzUP und Andy Sacherer für die GFMG, anhand beeindruckender Zahlen belegen.

Angebote werden rege in Anspruch genommen

So haben bereits mehr als 2.300 Menschen zwischen zehn und 25 Jahren die Angebote von skillzUP wahrgenommen, wird mit über 25 Kooperationspartnern (darunter zahlreiche Schulen, Unternehmen und weitere Institutionen) zusammengearbeitet und konnten sechs zentrale Themenbereiche, von „Digi Basics“ über Coding und KI bis zu hin zu Datensicherheit, etabliert werden. Auch die GFMG kann zahlenmäßig punkten: Eine mittlere dreistellige Zahl an Kursteilnehmern steht bisher zubuche, dazu mehr als 100 individuelle Gründungsberatungen, zahlreiche 1:1-Coachings, erfolgreiche Sonderformate wie die KMU-Zukunftsschmiede mit bisher acht erreichten Unternehmen oder die Macherinnen-Gemeinschaft für Gründerinnen.

Beim Bergfest in Rheydt stellte zunächst Prof. Dr. Kathleen Diener in ihrer Keynote „Zukunft passiert – jetzt“ bemerkenswerte Parallelen zwischen Innovationsprozessen in Mittelalter und Renaissance sowie der Gegenwart her. Die Professorin für Business Information Systems & Digital Innovation am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften ist zugleich Vizepräsidentin für Forschung und Innovation an der Hochschule Niederrhein. In der darauffolgenden, von Axel Tillmanns (WFMG) moderierten Panel-Diskussion stand ebenfalls die Frage im Mittelpunkt, wie Innovationen gefördert, entstehen, implementiert und in Wirtschaftskraft umgemünzt werden können. Neben Diener nahmen Oberbürgermeister Felix Heinrichs, Hannah Kramer (Gründerin des Startups Senioren-WG mit Herz) und Yannick Löb (Geschäftsführung Organisation beim Mittelständler Elektro Löb) an der Runde teil. Mit dem einhelligen Ergebnis: Mönchengladbach ist der perfekte Nährboden für innovative Neugründungen und innovationsfreudige Unternehmen – allerdings gibt es auch noch einiges an Arbeit zu verrichten.

Fortführung wird angestrebt

Dass an dieser großen Aufgabe auch künftig – und nach Möglichkeit über die zum 30. Juni 2027 endende Projektlaufzeit hinaus – GFMG und skillzUP mitarbeiten sollen, daran ließ Dr. Ulrich Schückhaus, Vorsitzender der WFMG-Geschäftsführung, keinen Zweifel. Er verwies auf den geplanten Wechsel auf das Areal des Wissens- und Innovationscampus und die Möglichkeit, dort künftig in noch größeren Strukturen agieren zu können – etwa in Verbindung mit Angeboten wie der Junior-Uni oder eingebettet in ein vollwertiges Gründungszentrum. „Wir haben bereits Ideen, wie wir die Projekte über 2027 hinaus fortführen können, und werden mit Hochdruck daran arbeiten, diese auch zu realisieren.“ OB Heinrichs betonte: „Das, was hier geleistet wird, ist richtig wichtig für den Strukturwandel und die Entwicklung unserer Stadt. Daher hoffe ich, dass es gar nicht die Halbzeit ist, sondern dass das Projekt viel, viel länger geht.“

Und weil man idealerweise mit frischem Elan aus der Halbzeit kommt, fallen die bevorstehenden Sommerferien auch weder bei skillzUP noch der GFMG sonderlich ins Gewicht, was die Angebots-Palette angeht. So punktet skillzUP etwa mit Ferienkursen zu den Themen Gaming und Design (https://skillzup-mg.de/news/sommerferien-2025-jetzt-kursplatz-sichern/), die GFMG hat unterschiedlichste Workshops von Geschäftsmodell-Entwicklung mit der NRW.BANK bis hin zu Markenschutz im Portfolio (https://gruendungsfabrik.mg/angebot/workshops).


Zum Hintergrund:

Bei der Gründungsfabrik handelt es sich um ein von Bund und Land NRW gefördertes Strukturwandelprojekt im Rheinischen Revier. Antragsteller waren WFMG und IHK Mittlerer Niederrhein, ein enger assoziierter Partner ist die Gründungs- und Digitalisierungsinitiative nextMG. Unter dem Dach der Gründungsfabrik, die sich als Weiterbildungsprojekt versteht, sind zwei Teilbausteine vereint: „Gründungsfabrik Mönchengladbach“ (Arbeitstitel zuvor: „School of Entrepreneurship“) und „skillzUP“ (Arbeitstitel zuvor: „Offene Coding School“). Das Projekt wird für die Dauer von vier Jahren (1. Juli 2023 bis 30. Juni 2027) zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) gefördert, die restlichen zehn Prozent werden von der NRW-Landesregierung bereitgestellt. Es hat ein Gesamtbudget von knapp drei Millionen Euro.

Foto (Quelle: WFMG):

Das beigefügte Foto zeigt die Teilnehmenden an der Podiumsdiskussion „Startklar für morgen – Innovation am Standort Mönchengladbach“ beim „Bergfest“ des Projekts Gründungsfabrik (v. l.): Hannah Kramer (Gründerin des Startups Senioren-WG mit Herz), Yannick Löb (Geschäftsführung Organisation beim Mittelständler Elektro Löb), Moderator Axel Tillmanns (WFMG), Prof. Dr. Kathleen Diener (Vizepräsidentin für Forschung und Innovation an der Hochschule Niederrhein) und Oberbürgermeister Felix Heinrichs

Ansprechpartner für Redaktionen:

i.A. Anastasia Rylnikov | rylnikov@wfmg.de | Tel. 02161 82379-765 (Projektleiterin skillzUP)

i.A. Andy Sacherer | sacherer@wfmg.de | Tel. 02161 82379-766 (Projektleitung GFMG)

 

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