Die Innenstädte befinden sich im Wandel durch verändertes Kaufverhalten, Leerstände und neue Anforderungen an städtische Räume, die Kommunen und Händler vor große Herausforderungen stellen. Michel Hontoy, Projektmanager für Innenstadtentwicklung und Einzelhandel bei der WFMG – Wirtschaftsförderung Mönchengladbach, gestaltet diesen Wandel aktiv mit. Im Gespräch erzählt er, wie modernes Citymanagement funktioniert, warum die enge Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren entscheidend ist und welche Rolle die WFMG dabei spielt.


Herr Hontoy, was genau sind Ihre Aufgaben als Projektmanager für Innenstadtentwicklung und Einzelhandel bei der Wirtschaftsförderung?

Das Aufgabengebiet hat sich tatsächlich ziemlich gewandelt in den letzten Jahren. Ging es anfangs vorrangig darum, einzelne Leerstände digital unterstützt zu vermarkten, sind meine Tätigkeiten heute viel breiter gefächert – so, wie es einer deutlich moderneren Interpretation von Innenstadtentwicklung entspricht.

Wie genau hat man sich das vorzustellen?

Heute geht es bei meiner Arbeit zwar auch weiterhin um die Vermarktung von Flächen und die Beseitigung von Leerständen. Aber auch um Dinge wie die Erstellung von Konzepten, wie Stakeholder-Betreuung durch die Koordinierung und Vernetzung von Akteuren, wie Datenmanagement, hier und da geht es auch mal um Veranstaltungen. Aber eben auch um die Mitarbeit im Vorstand des Rheydter Citymanagements.

Sie engagieren sich dort in Ihrer Funktion als WFMG-Projektmanager, also letztlich als städtischer Mitarbeiter. Warum?

Weil professionelle Standortentwicklung nicht am grünen Tisch, sondern vor Ort beginnt – in der konkreten Zusammenarbeit mit engagierten lokalen Akteuren.

Was war der Auslöser für Ihre Wahl in den Vorstand des Citymanagements? Sie wurden schließlich ordentlich gewählt, nicht etwa entsendet oder berufen – wie übrigens auch bereits ihre Vorgängerin bei der WFMG.

Die Händlerinnen und Händler und vor allem die Kollegen im Verein wünschten sich Kontinuität und eine professionelle Begleitung in einer Phase des notwendig gewordenen Neustarts.

Welche Vorteile bietet diese Konstellation für die Stadtentwicklung?

Sie schafft aus unserer Sicht eine stabile Schnittstelle zwischen Ehrenamt, Verwaltung und Händlerschaft – für effizientere Prozesse und bessere Umsetzung.

Ist Ihr Engagement ehrenamtlich oder Teil Ihrer offiziellen Aufgaben?

Es ist ehrenamtlich, aber durch meinen Arbeitgeber innerhalb der Arbeitszeit gestattet – als strategische Unterstützung für den Einzelhandelsstandort Rheydt.

Bilden Sie damit eine Ausnahme?

Keineswegs, auch viele andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus kommunalen Institutionen betätigen sich ehrenamtlich, mal innerhalb, mal außerhalb der Arbeitszeit. So gibt es bei der NEW ein Corporate-Volunteering-Programm, bei dem Mitarbeitende freiwillig ihre Arbeitszeit nutzen, um tatkräftig anzupacken, indem sie beispielsweise Bolzplätze verschönern.

Was bringt die WFMG konkret in die Kooperation mit dem Citymanagement ein?

Ich würde sagen: Projektmanagement-Know-how, Fördermittelkompetenz, strategische Netzwerke und Standortmarketing-Erfahrung. Ich habe ja schließlich selbst lange genug im Rheydter Einzelhandel gearbeitet und bin dort noch immer gut vernetzt.

Wie reagiert die Händlerschaft auf Ihre Mitarbeit?

Überwiegend recht positiv – man sieht den Mehrwert durch die Kombination aus lokalem Wissen sowie professioneller Struktur und dem Backup mit der Marketing-Gesellschaft.

Gibt es auch kritische Stimmen?

Natürlich, beispielsweise zur Rollenverteilung. Deshalb haben wir von Anfang an auf Transparenz, klare Kommunikation und offene Strukturen gesetzt.

Welches Ziel verfolgen Sie persönlich mit Ihrer Arbeit im Citymanagement?

Die Innenstadt als wirtschaftlichen und sozialen Mittelpunkt nachhaltig zu stärken und ihre Attraktivität wieder deutlich zu erhöhen.

Könnte dieses Modell auch für andere Städte oder Stadtteile funktionieren?

Absolut – mit entsprechender Anpassung kann es als Blaupause für neue Formen der Stadtentwicklungskooperation dienen. Dazu kann man uns jederzeit ansprechen. Im Übrigen haben wir das Modell aber auch nicht erfunden. Es gibt bereits genug positive Beispiele aus anderen Kommunen in ganz Deutschland.

 

Fazit:

Kooperation als Schlüssel zur lebendigen Innenstadt. Michel Hontoy macht deutlich, dass Innenstadtentwicklung heute weit über klassische Flächenvermarktung hinausgeht. Vernetzung, Kommunikation und ein gemeinsames Engagement aller Beteiligten sind die entscheidenden Bausteine für den Erfolg.

Haben Sie Ideen oder Anregungen für die Innenstadtentwicklung in Mönchengladbach? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf!

Ansprechpartner:

i.A. Michel Hontoy | hontoy@wfmg.de | Tel. 02161 82379-737