Lange hatte Familie Görtz am Eickelnberg in Mönchengladbach mit ihrem alten Internetanschluss zu kämpfen. Veraltete Technik und eine mangelnde Ausbauperspektive sorgten für lange Ladezeiten und viel Frust. Damit ist nun Schluss. Als Teil des Breitbandförderprogramms des Bundes, über das Mönchengladbach Fördermittel von Bund und Land in Höhe von 7,4 Millionen Euro erhält, konnte das unterversorgte Haus am Rande von Mönchengladbach-Genhausen ans Glasfasernetz angeschlossen werden. Familie Görtz surft seitdem mit garantierten 400 Mbit/s, upgradefähig ist der Anschluss bei Bedarf sogar auf 1.000 Mbit/s gesicherter Bandbreite. Weiterer Vorteil: Auch die Uploadgeschwindigkeiten, mit denen Daten von zuhause ins Netz hochgeladen werden, sind nun ebenfalls superschnell und garantiert. „Bis-zu“-Angaben gehören somit der Vergangenheit an.

„Wir freuen uns sehr über den neuen Anschluss, der uns viele neue Möglichkeiten bietet“, sagt Tobias Görtz. „Früher waren stunden- und teilweise tagelange Wartezeiten für Updates auf dem PC oder der Spielekonsole an der Tagesordnung. Seit dem Upgrade ist dies in wenigen Sekunden erledigt. Darüber hinaus können wir neue Vertriebswege für unsere Keramikwerkstatt angehen, indem wir beispielsweise über Live-Videos in den sozialen Medien mit unseren Kunden interagieren.“

Der erste Anschluss ist der Start der Glasfaser-Aktivierung von über 1.100 unterversorgten Haushalten im Stadtgebiet. Durchgeführt wird der Ausbau durch den Anbieter Deutsche Glasfaser. „Aktuell entsteht ein 160 Kilometer langes Glasfasernetz zur Erschließung der unterversorgten Haushalte. Ein enormes Pensum, welches wir innerhalb von nur zwölf Monaten umsetzen. Trotz der Corona-Situation liegen wir dabei gut im Zeitplan, bis Ende des Jahres sind alle Anschlüsse aktiv“, sagt Ralf Monschau, Projektleiter von Deutsche Glasfaser für das Förderprojekt. Ein Hausanschluss ist während der Bauphase kostenlos, hierzu müssen die Anwohner lediglich einen Dienstevertrag abschließen. Für einen Anschluss nach Abschluss des Projekts werden Gebühren fällig, die dann individuell kalkuliert werden. Um sich ausreichend informieren zu können, hat Deutsche Glasfaser ein Baubüro (Am Wickrather Tor 19, 41179 Mönchengladbach) eröffnet, welches jeden Freitag von 11:00 – 15:30 Uhr geöffnet ist.

Auf Seiten der Stadt Mönchengladbach wird das Projekt bei der WFMG begleitet und koordiniert. „Ohne die Fördergelder von Bund und Land NRW wäre ein Ausbau dieser unterversorgten Adressen nicht möglich gewesen. Der Zeitplan ist eng, die Strecke groß, doch aktuell läuft alles nach Plan“, freut sich Benjamin Schmidt, städtischer Gigabitkoordinator.

Im Nachgang an den geförderten Ausbau sollen auch eigenwirtschaftlich weitere Standorte ins Blickfeld genommen werden. „Wir planen aktuell weitere Ausbaumaßnahmen ohne öffentliche Zuschüsse, zum Beispiel um in Dörfern wie Genhodder alle Adressen mit Glasfaser zu versorgen. Hierzu gibt es Anfang August finale Gespräche, im Anschluss werden wir auch darüber informieren“, sagt Benjamin Schmidt. Weitere Informationen zum Förderprojekt sind unter https://www.stadtmg.de/breitband verfügbar.

Das Förderprojekt gliedert sich in die städtische Gigabit-Strategie ein, welche im März 2020 veröffentlicht wurde. Darin werden aktuelle Versorgungslagen, Ausbauprojekte und strategische Handlungsfelder beschrieben. Das Dokument steht unter folgendem Link als Download zur Verfügung: https://www.wfmg.de/fuer-gladbach/digitale-infrastruktur/

Personen auf dem Foto von links: Benjamin Schmidt (Stadt MG/WFMG), Tobias Görtz, Ralf Monschau (Deutsche Glasfaser). Foto: Deutsche Glasfaser