Estland ist in Sachen Digitalisierung weltweit führend, die Heimat namhafter Digitalfirmen wie Skype oder Bolt und Sitz des NATO-Cyberverteidigungszentrums.  Da ist es fast ein kleiner Ritterschlag für einen Wirtschaftsstandort, wenn ein estnisches IT-Unternehmen seine Deutschland-Dependance dort errichtet. So geschehen jetzt in Mönchengladbach mit OIXIO IT, einem der größten estnischen Unternehmen für Cybersicherheit sowie umfassende IT-Infrastrukturlösungen und -dienstleistungen. Die WFMG – Wirtschaftsförderung Mönchengladbach GmbH hat die Ansiedlung begleitet und zu Fördermitteln beraten.

Bei der Standortwahl war die Tatsache, dass in HANZA Electronics (ehemals Helmut Beyers GmbH) einer der wichtigsten Kunden des Unternehmens bereits in Mönchengladbach ansässig ist, nicht unerheblich. „Aber wir konnten natürlich auch mit anderen Standortfaktoren punkten. Besonders wichtig war hierbei die stark mittelständisch geprägte Industrie am Standort Mönchengladbach, die genau die Zielgruppe von OIXIO darstellt “, sagt Jan Herting, Förder- und Innovationsberater bei der WFMG. Der Cyber Campus NRW an der Hochschule Niederrhein, Initiativen für hochqualifizierten IT-Fachkräfte-Nachwuchs über MGconnect, zdi, skillzUP, Junior-Uni & Co., aber auch die generell spannende Struktur des Wirtschaftsstandorts in Verbindung mit der zentralen Lage seien davon nur einige gewesen.

In der vergangenen Woche hat OIXIO bereits an zwei Veranstaltungen in Mönchengladbach teilgenommen, dem SmartCity-Summit.Niederrhein und dem Cyber-Security-Forum der Gladbacher Bank, an denen die WFMG jeweils beteiligt war. Eine erste Vernetzung in den Standort hinein hat also bereits stattgefunden. Die WFMG hat die Ansiedlung von OIXIO begleitet und in Sachen Fördermitteln beraten.

OIXIO wird sich mit zunächst rund zehn Mitarbeitern in unmittelbarer Nähe zu HANZA am Dohrweg ansiedeln. „Die Ansiedlung ist eine wichtige Ergänzung für den IT-Security-Standort Mönchengladbach und verdeutlicht einmal mehr, dass wir richtigerweise auch auf diese Branche setzen, wenn wir von der Transformation in Richtung Wissenswirtschaft sprechen“, sagt Rafael Lendzion, Teamleiter Unternehmensservice bei der WFMG.

Im Vorfeld hatten sich die Firmen BRS Networks Baltic, ein IT-Full-Service-Unternehmen, und OIXIO IT zur Fusion entschlossen, um gemeinsam mit den Vorbereitungen für die Expansion vom baltischen Heimatmarkt auf die Exportmärkte zu beginnen. „Zunächst werden wir im ersten Quartal 2024 den Betrieb in Deutschland aufnehmen. BRS Networks Baltic bringt reichlich Erfahrung im Aufbau und Management von IT-Infrastrukturen für internationale In-dustrieunternehmen mit, und der Zusammenschluss unterstützt den Schritt von OIXIO in ausländische Märkte“, sagt Tauno Telvik, CEO von OIXIO IT. „Durch den Zusammenschluss von BRS und OIXIO können wir unseren Kunden in Estland und auf der ganzen Welt IT-, Digitalisierungs- und Cybersicherheitsdienstleistungen in einem wesentlich größeren Umfang anbieten“, fügt Vahur Jõesalu, CEO von BRS Networks Baltic, hinzu. Laut Ivo Suursoo, dem Vorsitzenden des Vorstands der OIXIO Group, ist die internationale Expansion ein logischer Schritt. „Wir sehen Exportpotenzial für estnische Kompetenzen in Deutschland. Mit dem erweiterten Team und Management sind wir vollständig bereit, dies zu realisieren.“

 

Zu den Unternehmen:

BRS Networks Baltic AS ist ein IT-Vollserviceunternehmen, das primär auf den Industriesektor ausgerichtet ist, mit Hauptsitz in Tartu. Der Umsatz des Unternehmens für das Geschäftsjahr 2022 betrug 3,6 Millionen Euro, es hatte 24 Mitarbeiter.

OIXIO IT AS ist eines der größten Unternehmen in Estland, das umfassende IT-Infrastrukturlösungen und -dienste sowie Cybersicherheit anbietet. Der Umsatz für das Geschäftsjahr 2022 betrug 17,9 Millionen Euro, es hatte 63 Mitarbeiter.

Zur OIXIO-Gruppe gehören OIXIO Group OÜ, OIXIO IT AS, OIXIO Digital AS und OIXIO Lithuania UAB (Litauen). Nach der Transaktion wird der Gesamtumsatz der 1991 gegründeten Gruppe im Jahr 2024 voraussichtlich bei rund 40 Millionen Euro liegen und die Zahl der Beschäftigten 240 übersteigen. Die Gruppe zählt mehr als 1.500 Kunden, darunter neben HANZA beispielsweise auch ABB und Coop.

 

Foto (Quelle: WFMG):

v. l.: Rafael Lendzion (Teamleiter Unternehmensservice WFMG), Dr. Ulrich Schückhaus (Vorsitzender der WFMG-Geschäftsführung), Strategieberaterin Birgit Linnamäe und CEO Tauno Telvik (OIXIO IT) sowie Jan Herting (WFMG, Förder- und Innovationsberater) am WFMG-Stand beim SmartCity-Summit.Niederrhein.

 

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