Neue Nutzung für das frühere C & A-Rechenzentrum in Wickrath: Durch einen hohen Invest hat der Cloud-Computing-Anbieter WIIT AG die Liegenschaft zu einem wichtigen Bestandteil seines pan-europäischen Netzwerks für sichere IT-Infrastruktur ertüchtigt. Die WFMG – Wirtschaftsförderung hat die Ansiedlung begleitet. Denn diese bedeutet nicht zuletzt einen Standortvorteil im Ringen um Unternehmen, deren Geschäft höchste IT-Sicherheitsstandards erfordert – etwa aus den Bereichen Banking und FinTech.

Mit der Ankündigung, in den nächsten Jahren milliardenschwere neue Rechenzentren in Bedburg und Bergheim für Cloud-Computing und Künstliche Intelligenz aufzubauen, hat der US-Konzern Microsoft Mitte Februar das Rheinische Revier elektrisiert. Doch auch in Mönchengladbach gibt es sehr positive Entwicklungen in Sachen digitaler Infrastruktur. Die WIIT AG., einer der führenden europäischen Cloud-Computing-Anbieter auf dem Markt für Hybrid Cloud und Hosted Private Cloud mit Spezialisierung auf Business Continuity Services und geschäftskritische Anwendungen für Unternehmen, hat jetzt im Beisein von Oberbürgermeister Felix Heinrichs und der WFMG-Geschäftsführung ein neues Rechenzentrum in Mönchengladbach präsentiert. Die bereits im Dezember 2023 übernommene Anlage an der Dieselstraße in Wickrath verfügt über eine ISO-Zertifizierung und bietet Platz für 176 Serverschränke auf 440 Quadratmetern. Christoph Herrnkind, CEO der WIIT AG, sagt: „Mit unserem neuen Rechenzentrum in Mönchengladbach stärken wir unsere Präsenz im Westen Deutschlands und unser landesweites Netzwerk. Strategische Investitionen wie diese unterstreichen unser Commitment, unseren Kunden Premium-Hybrid-Cloud-Dienste mit hohem Serviceniveau anzubieten.“

Bemerkenswert ist die Ansiedlung gleich in mehrerer Hinsicht. Durch einen markanten Invest in die Modernisierung des zuvor durch den C & A-Konzern genutzten Rechenzentrums wird nicht nur wichtige regionale IT-Infrastruktur zukunftsfähig ausgerichtet, sondern zugleich ein gezielter Ansiedlungsanreiz für externe Unternehmen am Standort Mönchengladbach geschaffen. „Die hohe Ausfallsicherheit des Rechenzentrums ermöglicht in Zukunft weitere Ansiedlungen, die auf eine IT-Infrastruktur mit den höchsten europäischen Standards angewiesen sind, etwa aus dem Bereich Banking/FinTech“, sagt Jan Herting, Förder- und Innovationsberater bei der WFMG. „Somit leistet das Projekt einen entscheidenden Beitrag zur Ausrichtung des Standortes auf wissensintensive Zukunftsbranchen, die durch die WFMG und andere städtische Akteure aktiv verfolgt wird und Teil der städtischen Gesamtstrategie ist.“ In Kombination mit dem bereits gut ausgebauten Glasfasernetz ergebe sich jedoch auch für die Ansiedlung von Firmen abseits der IT-Branche ein wichtiger Standortfaktor. Eine alternative Nutzung der Liegenschaft – als Lager oder als Aktendokumentationszentrum etwa – hätte demnach keineswegs vergleichbare Effekte für den Wirtschaftsstandort erzielt.

Über das Mönchengladbacher Unternehmen CamData war der Kontakt zwischen WFMG und WIIT aufgebaut und somit die Basis für eine Ansiedlung in der Vitusstadt geschaffen worden. Der Hauptbeitrag der WFMG lag im Verwaltungsservice, also im Bereich von Genehmigungs-fragen im Zusammenhang mit der Investition in die Bestandsimmobilie. Ferner wurden öffentliche Förderkredite beraten. Die Investition könne, sagt Rafael Lendzion, Teamleiter Unternehmensservice bei der WFMG, auch als Impuls für den Cyber Security Campus und die dort ausgebildeten Fachkräfte verstanden werden. „Von der Ansiedlung des international agierenden Partners WIIT profitiert der Wirtschafts- und Hochschulstandort Mönchengladbach in mehrfacher Hinsicht. Es freut uns, dass es gelungen ist, neben dem Bau neuer Rechenzentren im Rheinischen Revier auch in Mönchengladbach ein bestehendes Rechenzentrum neu aufzusetzen und mit modernster Infrastruktur zu versehen.“

Gleichzeitig mit dem Rechenzentrum in Wickrath eröffnete WIIT auch seine neue Deutschlandzentrale in Düsseldorf und ein weiteres Rechenzentrum in der Landeshauptstadt. Letzteres gilt sogar als das erste vom Uptime Institute ausgezeichnete Tier-IV-Rechenzentrum in Deutschland – dabei handelt es sich um die höchstmögliche Klassifizierung hinsichtlich Verfügbarkeit, Ausfallsicherheit und Performance. Mit seinen nunmehr drei Tier-IV-zertifizierten Rechenzentren (eines in Düsseldorf, zwei in Mailand) betreibt WIIT ein pan-europäisches Netzwerk, um die Ausfallsicherheit von Daten und Prozessen auch für globale Unternehmen zu maximieren. Durch die kombinierte Nutzung von zwei Tier-IV-Rechenzentren für geschäftskritische Anwendungen sinkt die Wahrscheinlichkeit eines Fehlers in zehn Jahren Betrieb demnach auf 0,00023 Prozent. Insgesamt verfügt WIIT mittlerweile über 17 Rechenzentren in ganz Deutschland. Mit der Expansion im Rahmen des Projekts „Cloud for Europe“ verfolgt die italienische Unternehmensgruppe das Ziel, sich als europäischer Marktführer im Bereich der Cloud für kritische Anwendungen zu etablieren. Erst Ende 2020 war WIIT mit dem Erwerb der myLoc managed IT AG in den strategisch wichtigen deutschen Markt eingetreten. Die Gruppe beschäftigt mehr als 400 Mitarbeiter in Deutschland und erwirtschafte hierzulande in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 einen Umsatz von 53,5 Millionen Euro – ein Anteil von 55,7 Prozent am Gesamtumsatz der Gruppe.

 


Foto (Quelle: WIIT AG):

v.l.n.r.: Christoph Herrnkind (CEO der WIIT AG), Enrico Rampin (Chief Sales Officer der WIIT S.p.A.), Alessandro Cozzi (CEO der WIIT S.p.A.), Felix Heinrichs (Oberbürgermeister) und Peter Hansen (CIO der WIIT AG) eröffnen das WIIT-Rechenzentrum in Mönchengladbach.


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